Eine Stadt für Menschen mit gutem Geschmack und gutem Hunger
Der Städteguide für Skopje wird kein typischer Städteguide – sondern eher ein Foodguide. Vier Tage haben wir in der nordmazedonischen Hauptstadt verbracht. Und gegessen, gegessen, gegessen. Nebenbei noch ein paar Kirchen und architektonische Perlen besucht, danach ging es aber direkt wieder ins Restaurant. Ein perfektes Reiseziel für Menschen mit gutem Geschmack und gutem Hunger.




WAS DARF ICH NICHT VERPASSEN?
Skopje ist mit gerade Mal 540.000 Einwohner sehr übersichtlich. Unser unheimlich netter AirBnb Host Goran gab uns mit auf den Weg, dass die Stadt, mit all ihren Sehenswürdigkeiten, locker in zwei Tagen zu erkunden ist. Gesagt, getan. Neben Schlendern und Essen gehen (darauf kommen wir gleich zu sprechen) solltet ihr euch diese Sehenswürdigkeiten in Skopje nicht entgehen lassen:
Um die Stadt kennenzulernen und zu erkunden, bietet sich ein Nachmittag im Viertel „Old Bazaar“ an. Die Altstadt lädt zum Spazierengehen, Fotografieren und Kaufen von traditionellen Handwerksarbeiten ein. Mittendrin sind immer wieder kleine Restaurants mit authentischer mazedonischer und türkischer Küche zu finden.
Das Zentrum für Design und Innovation beherbergt die Skopje Fashionweek, ist Gastgeber vieler (kostenloser) Ausstellungen und bietet mit einer Mischung aus „Open Workspace“ und Café einen „Public Room“ für Kulturinteressierte. Der industriell angehauchte Charme, der gute Kaffee und die kreative Atmosphäre sind Grund genug, um dem Public Room einen Besuch abzustatten.
Hammam meets Galerie! Daut Pasha Hammam, ein altes türkisches Badehaus, befindet sich im Old Bazaar von Skopje. Es wurde im 15. Jahrhundert erbaut und diente lange Zeit als öffentliches Bad. Heute beherbergt das Hammam die National Art Gallery, wilde Kombi! Das Besondere: Das Dach besteht aus 13 asymmetrischen Kuppeln, wobei sich an der Oberseite kleine sternförmige Fenster befinden, durch die Sonnenstrahlen ins Innere des Gebäudes fallen. Löst einen kleinen Wow-Effekt aus.
MoCA Skopje – Museum of Contemporary Art
Das Museum für zeitgenössische Kunst ist ein Traum eines jeden Architekturliebhabers. Das Gebäude, der Ausblick: fantastisch. Der Inhalt, die Ausstellung: verbesserungswürdig. Eventuell sind wir zur falschen Zeit, zur falschen Exposition gekommen. Vielleicht habt ihr mehr Glück.


WAS GIBT ES ZU ESSEN?
OMFG. Unsere erste Anlaufstelle. Jeden Tag. Wer hätte gedacht, dass Skopje so hervorragende Teigwaren herstellen kann. Und ich spreche nicht vom schönen, deutschen Körnerbrot, sondern von französischer Patisserie. Süß, herzhaft, cremig, schokoladig – hier findet wirklich jeder etwas. Jeden Tag haben wir ein neues Teilchen (oder zwei oder drei) probiert – und wurden nicht ein Mal enttäuscht. Kann ich zu 1000% empfehlen.
Nachdem wir uns mit Frühstück aus dem Silbo eingedeckt haben, sind wir ins 50 Meter entfernte Broz Kafe gegangen. Hier wurden wir bestens mit Kaffee und einem Platz in der Sonne versorgt. Teigwaren essend und türkischen Kaffee trinkend der perfekte Start in den Tag.
Kantina befindet sich, genauso wie Silbo und das Broz Kafe, im Viertel Debar Maalo. Auch bekannt als Hipster- und Ausgehviertel der Stadt. Unser Glück war es, dass unser AirBnb in Debar Maalo lag und wir so die Qual der Wahl hatten. Kantina hat uns mit der geschmackvollen Einrichtung und den fantastischen Drinks (Baileys Espresso Martini) überzeugt.
Landestypische Küche, edles Ambiente und stimmungsvolle Live-Musik. Das Skopski Merak bietet traditionelles Essen, wie man es sich wünscht. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns die gefüllte Aubergine und der Grandma’s Cake.
Ein etwas simpleres, aber mindestens genauso gutes Restaurant. Bitte unbedingt Mezze, den herzhaften Cheese pie (unvergesslich, so gut!) und T'ga Zah Jug (Rotwein) bestellen.
Coolste Bar in town. Intimes Ambiente mit exzellentem DJ-Act. Das Kino Karposh befindet sich ebenfalls im Viertel Debar Maalo. Wie ihr seht, könnt ihr nichts falsch machen, wenn ihr euch in Debar Maalo treiben lasst und willkürlich Bars, Restaurants, Cafés testet.




WO KANN ICH SCHLAFEN?
Wir durften drei Nächte im AirBnb von Goran verbringen. Das liebevoll eingerichtete Miniapartment befindet sich im Hinterhof eines Wohnhauses, sodass man seine Ruhe und Privatsphäre genießen kann. Wenn man Fragen haben sollte oder ein Taxi bestellen will, dann ist Goran immer zur Stelle. Sehr empfehlenswert.
Ausflug an den Matka Canyon
Nach einem Tag, vielleicht auch zwei Tagen, hat man so weit die Stadt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erkundet. Was bietet sich da besser an, als ein Ausflug in die Natur? Der Matka Canynon ist gerade Mal 15 Kilometer von Skopje entfernt. Entweder man fährt mit dem Bus (Linie 60) (hier muss man Glück haben, manchmal kommt der Bus – und manchmal eben nicht) oder man nimmt sich ein Taxi für umgerechnet 8 Euro (so haben wir es gemacht). Vor Ort erwartete uns türkisfarbenes Wasser, grüne Hänge und ein toller Ausblick. Nun muss man sich nur noch zwischen einer Bootsfahrt, einer Kanutour oder einer Wanderung entscheiden. 90% aller Besucher entscheiden sich für Option eins oder zwei, sodass wir den Wanderweg fast für uns allein hatten. Die Anforderungen sind nicht sonderlich hoch, die etwa drei stündige Wanderung ist einfach für Hobbywanderer (ergo: ich) zu bewältigen. Und für die Romantiker unter euch: Der Canyon Matka ist das zu Hause zahlreicher Schmetterlingsarten.



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